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Sitten und Gebräuche

Quelle: http://www.carloforte.it

Die Geschichte

Im Oktober 1541 landeten im Gefolge der Lomellini (Herren von Pegli/Genua) tausend Ligurer auf einer Tunsien vorgelagerten Insel Tabarka, um nach Korallen zu tauchen.

Wegen wiederholter Übergriffe von barbarischen Piraten und wegen des schwindenden Profits durch den Raubbau der Korallenbänke nahmen die Tabarkini zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Einladung von Carlo Emanuele III von Savoyen, König von Sardinien und Piemont, an, siedelten auf die damals unbewohnte Insel San Pietro über und gründeten hier zu Ehren ihres Königs den Ort Carloforte.

Sie widmeten sich weiterhin dem Tunfischfang und dem Tauchen nach Korallen. Ende des 17. Jahrhunderts erlebte der Ort zwei Invasionen: die erste durch die Franzosen, die zweite, wesentlich dramatischer, durch tunesische Piraten, welche über 800 Menschen als Geiseln verschleppten. Dank König Carlo Emanuele IV konnten sie nach fünf Jahren befreit werden.

 

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Einen großen Aufschwung erlebte die Insel in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, durch den Abbau von Mineralien im nahen Iglesiente. Diese wurden durch carlofortinische Unternehmer und Arbeiter auf die Insel transportiert, um sie  von hier aus zu verschiffen. Durch die Krise im Bergbau besannen sie sich jedoch wieder auf ihre traditionellen Tätigkeiten: Fischfang, Handwerk und Seefahrt.

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Die Kultur

Nur wenige Plätze auf dieser Erde, isoliert von ihrer Heimat, haben es verstanden über mehr als 250 Jahre Kultur, Bräuche und Dialekt aus Ligurien (Pegli/Genova) zu bewahren wie Carloforte. Diese Besonderheit ist nicht nur für Ligurien von großem Interesse, sondern auch für die Bevölkerungsforschung.

Die Freundlichkeit der Tabarkini zeigt sich überwiegend im Karneval, wenn im Theater-Kino Cavallera Tanzveranstaltungen abgehalten werden, welche bis zum Morgengrauen andauern und in den Serenaden in den Carruggi (Gässchen), den Gesprächen auf der Piazza und in ausgelassenen Schwelgereien mit Freunden (fare casciandra).

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Auch zeigt sich in der Arbeit der Fischer, Seefahrer und Bootsbauer (diese wurden von Admiral Nelson lobend in seinem Logbuch erwähnt, als dieser im Hafen einige seiner Schiffe überholen und reparieren lassen musste) die Authentizität von fest verankerten Traditionen.

Die Schönheiten dieser Insel offenbaren sich im Frühling, mit blühenden Landschaften am Anfang und am Ende des Sommers, wenn sie das gibt was sie am meisten zu bieten hat: Ruhe, erlesene Speisen, Meer, Tradition und eine Gastfreundschaft, die sich in alltäglichen Gesten zeigt.

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Die Natur

Eingebettet in einer einmaligen Landschaft, fruchtbare Begegnung von Erde und Wasser, ist diese Insel die Heimat von seltenen botanischen Arten und geschützten Tieren.

Hier sind ideale Lebensbedingungen gegeben: die Aleppo–Pinie, der Wachholder, der Rosmarin, die Zwergpalme, die Orchidea spontanea und der Astralgus maritimus moris (nur auf dieser Insel trifft er noch die Bedingungen an, die ihm das Überleben ermöglichen). Auf den steil abfallenden Klippen nistet der Falco Regina (Falko Eleonorae) und eine Möwenart (Gabbiano corso).

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Das Innere der Insel ist eine Aufeinanderfolge von Feldern, Pinienhainen, Weinbergen und verträumten Pfaden, eingetaucht ins Grüne. Die Küste bietet eine ununterbrochene Folge von weißschimmernden Stränden, Steilhängen vulkanischen Ursprungs und Felsmauern. Das Meer verzaubert durch seine Reichhaltigkeit an Farben und Nuancen. Man kann es genießen beim Wasserskifahren, Surfen, Tauchen, Fischen und Segeln oder man umrundet die Insel mit dem Boot, um die Grotten, Steilhänge und kleinen Buchten zu erkunden. Das Meer war schon immer der heimliche Reichtum der Carolinen: ihm haben sie ihre Ressourcen und ihre Kultur zu verdanken und konnten sich als Seeleute, Fischer und gute Bootsbauer auszeichnen.

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Die Küche

Die carlofortinische Küche ist Zeugnis der eigenen Geschichte, Ergebnis aus ligurischen Vorlieben und starken arabischen Einflüssen, dadurch erreicht sie eine Einmaligkeit an Aromen und Reinheit. Selten zeigen Speisen solche Intensität.

Typische Gerichte, wie die frische, hausgemachte Pasta, der Fisch und der Tunfisch sind Andenken an einfache Gewohnheiten, wie man sie nur noch selten in Genua und Savona findet; Capponata und farinata sind pasta cu pestu – maccaruin und curzetti, gurezi, tonnina und musciamme.

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Unter dem arabischen Einfluss stehen Gerichte wie der CASCA, anders als der tunesische Cuscus, da er nur auf Basis von Gemüse der Saison zubereitet ist.

Nicht vergessen darf man die charakteristischen süßen Stücke, wie cavagnetti, canestrelli, giggeri und die panetti aus Feigen.